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Bärbel Mohr erklärt uns die Wunderwelt des Drahtlosen …
Praktische Beispiele für »Größenwahn« liefert uns Bärbel Mohr.
In Bestellungen beim Universum (29. Auflage 2007) gibt sie uns mit großer Voilà-ich-bin-Physikexpertin-und-beweis-euch-jetzt-mal-was-Geste die Gebrüder-Grimm-Version der Computertechnik: »Es lassen sich sogar völlig drahtlos Daten von einem PC auf den anderen übertragen. Die Computer können offenbar direkt über ein kosmisches Hintergrundfeld online gehen, und möglicherweise ist dies ein Erklärungsansatz für das, was Universumsbesteller tun: nämlich sich über kosmische Hintergrundfelder Informationen aus der Ganzheit holen.« (Bärbel Mohr: Bestellungen beim Universum, S. 29, unsere Hervorhebungen) Ja, drahtlos online gehen, das können Computer tatsächlich, das hast du fein gesagt. Aber dazu brauchen sie weder irgendwelche nebulösen Ganzheiten, noch kosmische Hintergund-Halbheiten. Selbst absolute Computerlaien wie wir wissen, dass drahtloses Onlinegehen möglich ist: Machen unsere Kinder und wir jeden Tag. Stundenlang. Eine der vielen Möglichkeiten nennt man W-Lan, das ist ein Akronym für Wireless (englisch für »drahtlos«!) Local Area Network. Auch in Deutschland arbeiten W-Lans nicht über »kosmische Hintergrundfelder«, sondern über ganz »normale« elektromagnetische Wellen in freigegebenen Frequenz-Bereichen von 2,4 bis 5,7 Gigahertz. Im elektromagnetischen Spektrum findet man sie übrigens ganz-ganz leicht. Sie liegen im Frequenzbereich der Strahlen, mit denen wir in der Mikrowelle magische Zaubersüppchen heiß machen oder im Fernsehen Hellsehershows anschauen.
Viel ist schon getan, mehr bleibt noch zu tun, sprach der Wasserhahn zu dem Wasserhuhn (Robert Gernhardt)